Max Goldt: Sind wir denn nur in Cordbettwäsche etwas wert?

Die Texte hat Max Goldt eigens für dieses Büchlein verfaßt. Sie wurden im Bleisatz gesetzt, zum größten Teil von Hand, einige der Texte wurden im Hamburger Museum der Arbeit auf einer Monotype-Setzmaschine hergestellt und einige von Thomas Kersting auf einer Linotype-Zeilengußsetzmaschine. Gedruckt wurde das Büchlein mit einem 1952 gebauten Original Heidelberger Tiegel auf Papier von Arjowiggins, geliefert von der Papier-Union Hamburg. Die beiden Kartonumschläge bestehen aus Papier des italienischen Feinpapierherstellers Fedrigoni. Sie wurden mit einer über 100 Jahre alten pedalgetriebenen Druckpresse von Metallätzungen nach digitalen Vorlagen bedruckt. Die Buchbinderei Lüderitz & Bauer in Berlin-Kreuzberg verfügt über eine funktionstüchtige Fadenknotenheftmaschine, die ebenfalls 1952 gebaut wurde. Auf dieser Maschine wurde das Büchlein mit einem orangefarbigem Faden fadenknotengeheftet und in Handarbeit mit dem Umschlag versehen und verpackt. Das maschinelle Falzen und Beschneiden übernahm die Buchbinderei Penkwitz in Berlin-Kreuzberg.

Gedruckt wurden 2150 Exemplare. Die Auflage ist darauf limitiert und einmalig, der Bleisatz wurde abgelegt resp. eingeschmolzen. Die Bücher sind numeriert, so ist jedes ein Unikat.

Im Druckerey-Blog wurde die Produktion des Büchleins dokumentiert. Anmerkungen zur Typografie des Büchleins und die Nennung aller verwendeten Schriften mit dem Jahr des Erstgusses und den Namen des Schriftentwerfers und der Schriftgießerei können von hier als PDF geladen werden.

ISBN 978-3-00-038814-9
32 Seiten
Englische Broschur
Mehrfarbig vom Bleisatz gedruckt
Einmalige Auflage, limitiert auf 2150 Exemplare, numeriert
Erschienen Herbst 2012
28,00 Euro

Presse:

Max Goldts Humor ist, das merkt jeder, kostbar. Wie kostbar er jedoch wirklich ist, merkt man erst durch die typografischen Arrangements des Druckers, der die kurzen Texte zu Bildern, ach was, zu zweidimensionalen Architekturen erst zerlegt, dann zusammenbaut.
Ein Satz wie »Schade um die schöne Verschwendung« – in einer knappen Klage über das Sparen – sieht doch allemal besser aus, wenn er daherkommt wie ein Möbel von Adolf Loos, in einer Schrift nämlich, von der wir vermuten, dass es sich um eine Wiener Grotesk handelt. In einer Eleganz jedenfalls, dass man über die Lettern streichen möchte. Wieder und wieder. Harald Jähner, Berliner Zeitung/Frankfurter Rundschau, 27. Dezember 2012

Als Handwerker ist Schröder womöglich noch strenger als Goldt. Seine Kunst aber ist ebenso heiter: lila Radieschenblätter zwischen grünen Radieschen-Wörtern für das Gedicht »Die 24-Stunden-Diät«. Volkstümlich aufgepumpte Zahlen in der Litanei »Warum ein Mann 80 werden sollte«. Der Trampelschritt einer »Ganz Grobe Gotisch«-Type am Ende einer Miniatur, in der es heißt, »sie hat geguckt wie eine, die nicht weiß, ob sie gucken soll wie die Witwe Bolte beim Sauerkohlverzehr oder wie Godzilla beim Zertrampeln von New York.« [...] wem [...] an Sinnlichkeit gelegen ist, an feinen, bibliophil gesetzten Notizen in limitierter Auflage, der liest die »Cordbettwäsche«. Christiane Tewinkel, Der Tagesspiegel, 27. November 2012

Über das zuvor erschienene (vergriffene) Buch »Nackt in einem Märchenschloß voll wirklich schlechter Menschen«:

Kann es typographische Ironie geben? Kann die ausgehöhlte Sprache der Werbung anrührende Heimeligkeit erzeugen? Ja! Der Berliner Setzer und Drucker Martin Z. Schröder, ein Künstler seines Faches, hat aus Texten des Schriftstellers Max Goldt im Handverfahren ein Kunstwerk geschaffen.
Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung, 8. November 2010

Ein enorm unterhaltsames Buch. Es ist in meinen Augen das schönste Buch des Jahres.
Denis Scheck in »Druckfrisch«, ARD, 28. November 2010

Alles entzückt. Vor allem der Druck, denn jeden Text von Max Goldt hat Martin Z. Schröder von Hand in Blei gesetzt, das ist das, was Gutenberg vor fast 600 Jahren erfand und heute niemand mehr macht. Schröder schwelgt geradezu in alten Schriften wie Wiener Grotesk und Pracht-Antiqua, Sinkwitz-Gotisch und Solemnis, er umrahmt die Zeilen mit Ornamenten, druckt in blasslila, dunkelgrün und gold. Karin Wehrheim, SWR1, 9. Dezember 2010

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